Faktenprüfung wird vom Meta in den USA eingestellt
Mark Zuckerberg, CEO von Meta, hat angekündigt, die Zusammenarbeit mit externen Faktenprüfern auf Plattformen wie Facebook und Instagram in den USA zu beenden. Stattdessen plant das Unternehmen, ein Community-basiertes System nach dem Vorbild von Elon Musks "Community Notes" auf X (ehemals Twitter) einzuführen.
Zuckerberg begründet diesen Schritt mit dem Ausgang der jüngsten US-Präsidentschaftswahl, die er als "kulturellen Wendepunkt" bezeichnet. Er betont, dass die bisherigen Moderationssysteme zu viele Fehler gemacht und zu übermäßiger Zensur geführt hätten. Durch die Abschaffung der Faktenprüfer und die Einführung von Community-basierten Korrekturen soll die Meinungsfreiheit auf den Plattformen gestärkt werden.
Kritiker sehen in dieser Entscheidung jedoch eine Gefahr für die Verbreitung von Desinformation und Hassrede. Sie befürchten, dass die Reduzierung professioneller Faktenprüfung zu einer Zunahme von Falschinformationen führen könnte. Zudem wird die Entscheidung als politisch motiviert angesehen, insbesondere im Hinblick auf den kommenden Präsidenten Donald Trump, der in der Vergangenheit soziale Medien wegen angeblicher Zensur konservativer Stimmen kritisiert hatte.
Die Maßnahmen von Meta sollen dazu beitragen, das Vertrauen der Nutzer zurückzugewinnen und die Plattformen offener für unterschiedliche Meinungen zu gestalten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Änderungen auf die Qualität der Inhalte und die Nutzererfahrung auf den Meta-Plattformen in den USA auswirken werden.
In der EU gibt es das Gesetz über digitale Dienste (englisch Digital Services Act, DSA). Für große Online-Plattformen und Suchmaschinen, die monatlich mindestens 45 Millionen aktive Nutzerinnen und Nutzer erreichen, gelten besondere Sorgfaltsanforderungen, wie zum Beispiel die Pflicht zur Risikoanalyse und Risikominimierung. Die Abschaffung des Faktenchecks in Europa könnte dementsprechend gegen das DSA verstoßen, was zu rechtlichen Konsequenzen führen könnte. Bereits im Juli 2024 wurde gemeldet, dass X, ehemals Twitter, laut einer Untersuchung einer EU-Kommission gegen verschiedene Regeln des Digital Services Acts verstößt.