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 11.05.2023

KI-Engine Bard: Google startet Chat-GPT-Konkurrent


atrego GmbH

Chat-GPT schien Anfang des Jahres die Welt im Sturm zu erobern. Die auf dem Sprachmodell GPT-3 basierende KI war schier überall. In den Medien wurde über Risiken und Nebenwirkungen diskutiert, während man sich in der Berufswelt Gedanken über mögliche Einsatzzwecke machte. Wenige Wochen später integrierte Microsoft dann Chat-GPT mit dem Modell 4 in seine Suchmaschine Bing. Google selbst stellte daraufhin seine KI-Engine Bard vor, die bei der Präsentation dank einer falschen Antwort aber erstmal eher für Spot sorgte.

Aber Google kann Bing das Feld nicht überlassen, denn die Suche im Internet ist für Google nach wie vor ein Milliardengeschäft. Auf Alphabets eigener Entwickler-Konferenz Google I/O stellte Sundar Pichai, Googles CEO, nun abermals die Suche mit Bard sowie die Integration in diverse Google-Apps vor. Bei der KI-gestützten Suche entfällt die Warteliste. Die ersten Apps mit Bard-Unterstützung werden Maps, Gmail und Google Fotos sein.

In Gmail soll die KI das Schreiben von E-Mails vereinfachen. So soll die Satzvervollständigung ausgebaut werden, aber es wird auch möglich sein, sich ganze E-Mails von der künstlichen Intelligenz schreiben zu lassen. Microsoft will Chat-GPT für Outlook übrigens in ähnlicher Form ebenfalls nutzen. In der Präsentation ließ der Google-Chef Bard um eine Rückerstattung für einen abgesagten Flug bitten. Die Integration soll in den kommenden Monaten beginnen, zunächst mit Gmail for Workspace.

Bei Google Fotos sollen die Bearbeitungsoptionen ausgebaut werden. Neben dem schon verfügbaren Magic-Eraser, der unerwünschte Personen oder Gegenstände im Hintergrund verschwinden lassen kann, sollen nun auch deutlich stärkere Eingriffe in die Bildkomposition möglich sein. In der Demonstration wurde der Himmel ausgetauscht und eine im Bild dargestellte Person ein kleines Stück verschoben, woraufhin der Hintergrund entsprechend angepasst wurde.

Bard beherrscht im Moment neben Englisch auch Japanisch und Koreanisch. Weitere Sprachen wie z.B. Deutsch sind in Vorbereitung.

In Google Maps soll eine neue Kartenansicht ermöglicht werden, gepaart mit Streetview, sodass eine immersive View entsteht, die in die virtuellen Routen weitere Informationen wie Verkehr und Wetter visuell ergänzt.

Auch die Suchergebnisse in Googles Suchmaschine sollen visueller werden. Bard soll passend die richtigen Bilder und Standorte bei Suchanfragen anzeigen. Außerdem soll die Kommunikation mit der Suchmaschine menschlicher werden, sodass die Besucher ihre Fragen in Zukunft natürlicher stellen können. Aber auch Googles Shopping-Tab könnte durch Bard reichhaltiger werden, z.B. indem gleich Tipps und Tricks zu den Produkten angezeigt werden oder Artikel, die darlegen, auf was beim Kauf zu achten ist.

Bard lässt sich nun in über 180 Ländern nutzen, und auch die Integration in Apps anderer Hersteller strebt Google an. Die neuerliche Präsentation von Bard hinterlässt einen deutlich ausgereifteren Eindruck als die Erstvorstellung.

Nach Chat-GPT und Midjourney verlässt nun mit Bard ein weiteres Interessantes KI-Werkzeug die Labore, auch wenn KI-Unterstützung an sich schon lange in vielen Apps und Gadgets zu finden ist, scheint 2023 dennoch das Jahr der künstlichen Intelligenz oder korrekterweise des maschinellen Lernens zu sein.


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