04.06.2021
WhatsApp: Was passiert, wenn ich das neue Update ablehne?
Für WhatsApp-Nutzer wird es zuerst keine Folgen haben, nicht den kommenden Datenschutz-Bestimmungen des Chatdienstes zuzustimmen. Es gibt aktuell keine Pläne, die den Funktionsumfangbetreffen, sagte ein Sprecher der Facebook-Firma am Freitag den Technologieblogs "The Next Web" und "The Verge". WhatsApp wolle es erst nach Beratungen mit Behörden und Experten klarstellen welche Folgen genau zu erwarten wären. Stattdessen werde man diese Nutzer regelmäßig an das Update erinnern.
Whatsapp hatte die neuen Datenschutz-Bestimmungen vor rund zwei Wochen in Kraft gesetzt. Dabei hieß es, dass Nutzer nach einigen Wochen mit Warnhinweisen der schrittweise Verlust wichtiger Funktionen drohe, wenn sie nicht nicht zustimmen sollten. "Es ist derzeit nicht geplant, diese Erinnerungen dauerhaft zu machen oder die Funktionalität der App einzuschränken", heißt es nun auch in den Fragen und Antworten von WhatsApp zu den neuen Bestimmungen. "Es werden aufgrund der Aktualisierung am 15. Mai weder Accounts gelöscht, noch die Funktionalität von WhatsApp eingeschränkt."
Nach aktuellen Ankündigungen sollten die Nutzer demnach Zugriff auf ihre Chatliste verlieren, wie das Unternehmen in einem Blogeintrag erklärte. Zunächst sollte man zwar noch eingehende Audio- und Videoanrufe annehmen können und über die Benachrichtigungen auch Chat-Nachrichten beantworten. Weitere Wochen später würde WhatsApp dann keine Anrufe noch Nachrichten an ihre Smartphones schicken, lautete die Ansage. Wie lange es bis dahin dauert, bleibt offen.
Datenschützer befürchten Weitergabe von persönlichen Daten, Whatsapp weist Vorwürfe entschieden zurück
WhatsApp hatte betont, dass mit der Aktualisierung keine Datenweitergabe an Facebook verbunden ist. Bei den Änderungen geht es vor allem darum, bessere Möglichkeiten für Kommunikation mit Unternehmen zu schaffen, erklärt ein Sprecher von Facebook dazu. An der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, mit der Chat-Inhalte nur für die teilnehmenden Nutzer im Klartext sichtbar sind, werde nichts geändert.
Datenschützer Johannes Caspar schreitet dennoch ein und erließ Mitte Mai vorsorglich eine Anordnung, mit der Facebook die Verarbeitung von WhatsApp-Daten deutscher Nutzer untersagt wird. Sie soll nun für drei Monate gelten, weil in Europa für Facebook die irische Datenschutz-Behörde zuständig sei. WhatsApp entgegnete, die Anordnung basier "auf einem grundlegenden Missverständnis von Ziel und Folgen des Updates".
Das Unternehmen hat schon bei der Ankündigung im Januar entschieden zurückgewiesen, dass man mehr Daten mit der Mutter teilen wird. Die Einführung der neuen Bestimmungen wird aber nach Kritik und einer Abwanderung von Nutzern um mehr als drei Monate auf den 15. Mai verschoben werden.
Zugleich betont der Chatdienst selbst, dass der Nachrichtenaustausch mit Unternehmen anders läuft als mit der Familie. "Wenn du mit einem Unternehmen über Telefon, E-Mail oder WhatsApp kommunizierst, kann es die Informationen aus diesen Interaktionen mit dir für eigene Marketingzwecke verwenden. Dies kann auch Werbung auf Facebook einschließen", heißt es in einer Erläuterung. Nun werden Nutzer auf die neuen Bestimmungen hingewiesen, wenn sie "mit einem Unternehmen kommunizieren wollen, welche die Unterstützung von Facebook erhalten", heißt es in der Stellungnahme bei "The Next Web".
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